Dosierung, Wirkung, Einnahme, Lagerung, Herstellung
Die Dosierung:
Für die Dosierung der homöopathischen Arzneien gibt es eine Faustregel:
- D4 und D6: akut stündliche Einnahme, bei Besserung 3-4 x täglich 5 Glubuli oder 8 - 10 Tropfen oder 1 Lutschtablette
- D12: 2x täglich 5 Glubuli oder 10 Tropfen oder 1 Lutschtablette
- D30 und C 30: 1 x täglich 5 Glubuli oder 8 - 10 Tropfen oder 1 Lutschtablette
- D100 und höher: je nach Entscheid des Arztes zwischen 1 x wöchentlich bis halbjährlich
Individuelle Variationen sind jederzeit möglich. Kinder nehmen am besten Glubuli (kleine Kügelchen) ein. Die flüssige Darreichungsform (Dilution) enthält meist Alkohol und ist dadurch für Kleinkinder nicht so ideal.
Die Wirkung:
Homöopathie hat den Ruf, langsam zu wirken. Das stimmt nach unserer Erfahrung ganz und gar nicht. Bei akuten Erkrankungen sollte die Wirkung nach spätestens 24 Stunden eintreten, ansonsten ist die Wahl des Arzneimittels zu überprüfen. Mit Wirkungseintritt ist bei Verwendung tiefer Potenzen die Dosis zu reduzieren.
Da die Wirkung von homöopathischen Mitteln von der persönlichen Reaktionslage des Körpers abhängig ist, kann es aber auch vorkommen, dass die richtig gewählte Arznei nicht hilft. Dies geschieht zum Glück selten. In diesem Fall ist der Rat eines erfahrenen Homöopathen notwendig, um die Reaktionsfähigkeit des Körpers wieder herzustellen. Bei akuten Erkrankungen sollte an eine Behandlung mit klassischen (allopathischen) Arzneien gedacht werden.
Die Einnahme:
Die Arznei soll kurze Zeit im Mund behalten werden, da die Wirkung sich schon beim Kontakt mit der Mundschleimhaut entfaltet. Die Mundschleimhaut soll daher auch sauber und frei von Speiseresten und Zahnpflegemitteln sein. Sollte man bei der Einnahme von Tropfen einen Löffel verwenden, ist ein Plastiklöffel einem Metalllöffel vorzuziehen.
Bei der Einnahme homoöpathischer Mittel ist eine Erstreaktion oder Heilreaktion möglich. Man versteht darunter eine vorübergehende Verschlimmerung der Beschwerden als Reaktion des Körpers auf den homöopathischen Reiz. In diesem Fall ist eine Dosisreduktion angesagt. Die Erstreaktion kommt nach unseren Erfahrungen häufiger vor, je höher die Potenz ist und je exakter das Mittel für den Patienten passt (Schlüssel-Schloss Prinzip). Erfahrenen Homöopathen passen aus diesem Grund die Dosis ihrer Arzneien sehr individuell an. Es kommt oft vor, dass der Arzt dem Patienten nur 3 Kügelchen alle 2 Monate verabreicht.
Die Lagerung:
Die Lagerung von homöopathischen Mitteln soll bei Zimmertemperatur fernab starker elektrischer Felder geschehen. In der Praxis heißt das, nicht in der Nähe von:
- Bildschirmen (TV und PC)
- Herden und Mikrowellenherden
- Schaltkästen
- Kühlschränken
- Mobiltelefon
Die Herstellung:
Für die Herstellung von Homöopathika gibt das homöopathische Arzneibuch genaue Angaben über die Verarbeitungsschritte. Jede Ausgangssubstanz, sei sie pflanzlichen, mineralischen, tierischen oder chemischen Ursprungs, wird verdünnt und danach potenziert.
Die Buchstaben hinter den Namen geben an, wie der Verdünnungsschritt erfolgte:
D steht für 1:10, C steht für 1:100, LM oder Q steht für 1:50000.
Nach der Verdünnung folgt die Potenzierung (= Dynamisierung oder Energetisierung). Erst durch das Potenzieren entwickeln Homöopathika ihre heilende Kraft.
Die Zahl hinter den Buchstaben gibt an, wie oft dieser Arbeitsvorgang (Verdünnung und Potenzierung) durchgeführt wurde. Damit wird die Potenzstufe oder kurz die Potenz bestimmt.
z. B.: D6 - das Mittel wurde Verhältnis 1:10 verdünnt und nach der Verdünnungsstufe potenziert. Der ganze Arbeitsschritt wird 6 Mal hintereinander durchgeführt.
z. B.: C30 - das Mittel wurde Verhältnis 1:100 verdünnt und nach der Verdünnungsstufe potenziert. Der ganze Arbeitsschritt wird 30 Mal hintereinander durchgeführt.
Bei uns gebräuchliche Potenzen sind: D4, D6, D12, D30 und C30. Höhere Potenzierungen gehören in die Hand des erfahrenen Homöopathen. Grundsätzlich gilt, je höher die Potenz:
• desto höher der Anteil an feinstofflicher Information oder Energie
• desto genauer muss man die Mittel auswählen
• desto wichtiger ist das Gesamtbefinden für die Mittelauswahl
• desto stärker kann eine Erstreaktion sein
• desto seltener nimmt man das Mittel ein