Die Rosenwurz gehört mit ihren dicken, blaugrünen Blättern zur Familie der Dickblattgewächse. Sie wird bis 70cm groß und hat gelbe, im Verblühen rot-orange, gut riechende Blüten. Ihre bevorzugte Heimat sind Höhenlagen bis 4800m in den Gebieten Nordeuropas und Asiens. Auch in Gebirgslagen der Alpen kommt sie, wenn auch sehr selten, vor. Den Beinahmen „rosea“ oder Rosenwurz erhielt sie wegen des Rosenduftes, den ihr frischer knolliger Wurzelstock verströmt.
Ihre Geschichte geht weit zurück. Die erste Erwähnung erfolgte in der Argonautensage (Jason und Medea). Dioscorides beschrieb die Pflanze 77 v. Chr. in seiner „Materia medica“. Sowohl die traditionelle chinesische Medizin als auch die tibetanische Heilkunst kennen ihre Wirkung. Obwohl es seit 1960 mehr als 180 wissenschaftliche Studien zu dieser Pflanze gibt, ist sie bei uns fast unbekannt. Intensive Forschungen wurden vor allem in Russland und den skandinavischen Ländern betrieben.
In der Volksmedizin Skandinaviens, Chinas und Sibiriens wird die Rosenwurz seit Jahrhunderten zur Bewältigung von physischer Anspannung und Stress eingesetzt. Nicht von ungefähr interessierten sich russische Forscher während des kalten Krieges für die Pflanze. Die erhöhte Leistungsfähigkeit und Konzentration in Stresssituationen wurde nicht nur im Leistungssport, sondern auch in der Raumfahrt, bei Höhenbergsteigern und für Soldaten ausgenützt.
Russische Wissenschaftler ordneten die Pflanze der Gruppe der Adaptogene zu, zu denen auch der Ginseng zählt. Adaptogene erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber psychischen und physischen Stressfaktoren. So ist die Rosenwurz unter anderem in der Lage, das Nervensystem zu stimulieren, die Konzentration wie auch die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen, die Schlafqualität zu verbessern, Höhenkrankheit zu verhindern und Erschöpfungszustände zu beseitigen.
Die für die Wirkung verantwortlichen Pflanzeninhaltsstoffe sind weitgehend bekannt. Die Qualität des Pflanzenextraktes wird durch die mengenmäßige Bestimmung eines Inhaltsstoffes namens Rosavin gesichert. Studien zeigten, dass die Anwendung sicher ist und innerhalb der richtigen Dosierung keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Studien über die Sicherheit in der Schwangerschaft und Stillzeit sind derzeit nicht verfügbar.
Die adaptogenen Eigenschaften, die schützenden Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem System sowie die zentralnervösen Wirkungen von Rhodiola rosea wurden in erster Linie auf seine Fähigkeit zurückgeführt, in der Hirnrinde, im Hirnstamm und im Hypothalamus die Konzentration und Aktivität von Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin zu beeinflussen. Neben diesen zentralen Effekten im Gehirn ist Rhodiola Studien zufolge auch in der Lage, durch akuten Stress verursachte Veränderungen am Herzen zu verhindern sowie die zelluläre Energieproduktion, die Eiweißsynthese und Sauerstoffversorgung zu verbessern.
Studenten, die einen Extrakt von Rhodiola rosea erhielten, zeigten signifikante Verbesserungen hinsichtlich körperlicher Fitness, psychomotorischer Funktion, geistiger Leistungsfähigkeit und allgemeinem Wohlbefinden. Die Versuchspersonen berichteten darüber hinaus von folgenden Veränderungen: statistisch signifikante Abnahme der geistigen Erschöpfung, Verbesserung der Schlafmuster, geringeres Schlafbedürfnis, höhere Stimmungsstabilität und höhere Motivation für das Studium.
Rhodiola rosea ist in Kapselform bei uns erhältlich.